Mihai Grecu
April 30 – July 9, 2011
Mihai Grecu, der 1981 in Rumänien in ein politisches Repressionssystem hineingeboren wurde, hat aus der Verknüpfung seiner real erlebten mit der aus der Ferne erfahrenen Gewalt ein dichtes Video geschaffen. In den Filmsequenzen von „We’ll become oil“ beschreibt er eine apokalyptische Endzeitstimmung. Die Ambivalenz von direkter und indirekter Betroffenheit und Bedrohung von Gewalt, ihr rituelles Sich-Feiern, ihre selbstzerstörerischen Tendenzen und ihre rücksichtslosen Vernichtungswillen treffen gleichzeitig auf die Schönheit, die dem Prozess der Zerstörung innewohnen kann. Grecu simuliert das Ritual von umeinander kreisenden Kampfhubschraubern. Zuerst ist es ein kunstvolles Spiel von Formationen und Balancen, dann wird daraus auf einmal ein Kampf, der schließlich zur Selbstzerstörung der Hubschrauber führt. Grecu nimmt uns mit auf einen Schwebeflug um den Erdball. Wir sehen keine Städte, sondern nur offene, unberührte Landschaft, breite Flussmündungen, schillerndes Wasser. Die Landschaften werden immer trockener, steiniger. In der Ferne tauchen Rauchwolken von Ölquellen auf. Je näher wir ihnen kommen, desto stärker wird der Rauch, bis wir schließlich einem völlig entfesselten und aus der Kontrolle geratenen, sich verzehrenden Feuer gegenüber stehen, das unseren gesamten Globus in die Selbstvernichtung zu treiben scheint.