NIKOLA UKIC

Memory of Forms

December 3, 2010 – February 18, 2011

Nikola Ukics künstlerischer Ansatz liegt in der Zusammenführung von Skulptur, Photographie und Performanz. Ukic gießt dafür sein bevorzugtes Arbeitsmaterial Polyurethan auf Folien, die er zuvor mit Bildmotiven gestaltet hat. Das sich auf diesem flexiblen Negativ unkalkulierbar ausdehnende Polyurethan verbindet sich im Verfestigungsprozess mit dem applizierten Bild. Dabei nimmt es eine skulpturale Form an, die zugleich selbst Bildträger wird. Im Unterschied zum klassischen bildhauerischen Prozess, bei dem der Bildhauer die Form detailliert festlegt, entsteht hier die Form aus einem prozesshaften Dialog zwischen bildhauerischer Bewegung und dem schwer zu kalkulierenden Ausdehnungsverhalten des Werkstoffes Polyurethan. Das Ergebnis besteht aus überlebensgroßen schalenförmigen Verwindungen, die lose ineinander verschränkt sind. Dem Betrachter offenbart sich das von Luftblasen durchzogene, materialbestimmte Innere und das glatte, mit Bildmotiven versehene Äußere. Der durch die Physis des Materials angezogene Blick bleibt somit nicht auf dessen Eigenschaften und Formen haften, sondern nimmt eine neuartige plastische Wirklichkeit wahr, welche die Außenwelt simuliert und dabei eine stark auf die Sinnlichkeit des menschlichen Körpers bezogene Anmutung erhält.

Nikola Ukic‘s artistic approach lies at the juncture of sculpture, photography and performance, for which he pours his favourite material, polyurethane, on large layers of foil, which have been imprinted with photographic images. The polyurethane which expands unpredictably combines itself with the applied image during the process of solidification. In doing so, it assumes a definite form which at the same time turns into a support for images. In contrast to the classical way of sculpting, which is characterised by a detailed shaping by the sculptor, Ukic creates a form out of the process-like dialogue between his shaping movement and the hard-to-calculate expansion forces of the polyurethane. The result consists of larger-than-life, bowl-like distortions, which are loosely entwined. Blistering on the inner side of the sculpture is combined with a smooth exterior side and its images. One‘s gaze, drawn to the physicality of the material, not only focuses on its characteristics, but also experiences a new plastic reality that simulates the outside world and forms an impression of physical human sensuality.

Installation Views

 

Installationviews Hengesbach Gallery, 2011